Die Reise nach Weimar, oder wie bekomme ich in Bayern einen Jagdgebrauchshund

 

Der Beginn

das Telefon läutet am Vormittag eines Novembermorgens und Sabine Höchhäuser von Krambambulli ist am anderen Ende.

Weil mir derzeit die Folgen eines dummen Unfalls körperlich zu schaffen machen, liege ich noch flach und bin erstmal sehr überrascht über den Grund des Anrufs. „Ich habe einen Hund für dich, den solltest du schnell holen“, tönt es aus dem Hörer.  Die Erklärung, daß ich absolut kampfunfähig bin in diesem Moment, hält die gute Sabine nicht lang auf, „ dann warten wir eben noch zwei Wochen, ich geb dir schonmal die Nummer der Leute“. Es ist ein Weimaraner, in der nähe München, weiblich,4 Jahre alt, kastriert, die neue Lebensabschnittsgefährtin hat mit dem Hund Ärger. Der Hund muß da weg, möglichst schnell, bevor was dummes passiert, weil ein Kleinkind auch noch da ist..

 

2 Wochen später am 3.12.2009 später setze  ich mich ins Auto und fahre nach Baldham, nachdem ich mich dort  kurz angekündigt habe. Das Szenario das sich mir bietet, ist nicht übel, 2 Hunde im großen Vorhof eines Autorestaurationsbetriebes, gepflegt, sauber, putzmunter und hocherfreut begrüßen sie mich.

Der Inhaber erklärt mir die Lage nochmal, aber gleich wollte er den Hund dann doch nicht hergeben, er würde ihn mir bringen. Na, ja, ich hatte auch noch eine Saabwerkstatt in der Nähe als Anlaufpunkt. Bei der Abfahrt „vergesse“ ich meine Weste in der Werkstatt und habe auf diese Weise einen Grund später nochmal wiederzukommen.

 

Drei Stunden später bin ich wieder da, der Weimaraner liegt auf meiner Weste, nein nicht der andere, der Weimaraner. Ich sage, pass auf, ich nehm den Hund jetzt mit, die Papiere schickst du mir nach. Mit Papieren meinte ich natürlich auch den Abstammungsnachweis, ich will ja Gebrauchshundeprüfung machen.

Also Hund steigt ins Auto, würdigt seinen (ex) Besitzer keines Blickes mehr, rollt sich auf dem Beifahrersitz zusammen, legt die Pfote auf meinen Schaltarm, so jetzt bitte fahren, bitte gleich! Die ganze Strecke immerhin über 200km keine Regung auf dem Beifahrersitz, ausser im Stau einmal aus dem Fenster schauen. Die Ankunft zu Hause gestaltet sich genauso unspektakulär, Tür auf, meine beiden anderen Hunde begrüßen die Dame wie selbstverständlich und wir gehen schlafen. Die Platzverteilung stellt kein Problem dar, alle haben sich sofort arrangiert. Nachts im Halbschlaf beschließe ich den Namen der Hündin auf Else zu ändern.

 

Jagen

Drückjagd, 5.12.2009 S......bach am Regen die erste für „Else“ und Labradormix Paul und mich als Durchgangsschütze die warscheinlich Fünfundzwanzigste. Ich habe den Hund nun gerade mal 2 Tage.  Ossi S., ein altverdienter Förster und Rüdemann teilt sich mit mir einen Trieb am Hang. Ich frag mich noch, ob ich den Hund schnallen soll, da kommt vom Ossi, geradezu gedankenleserisch, natürlich was denn sonst, so wie der Hund an dir klebt... also geschnallt. Tatsächlich, der alte Hundemann hat Recht behalten,  sehr gut im Appell, Stöbern könnte noch etwas besser sein, aber sonst, ich bin hin und weg!

Es folgen dann im Wochenendetakt die Drückjagden Hi.......g, am 12.12. P.....hofen am 19.12.  D.....dorf als private am 26.12. W....egg am 30.12. B......hausen am 9.1.2010, und als letzte noch eine  in A......hofen im Pegnitztal, also 7 Drückjagden hintereinander ohne Fehler und mit guter Strecke in den gearbeiten Trieben. Wenn das mal kein guter Jagdhund wird, welcher dann!

 

Jahr des Hundes

 

Wir erklären 2010 zum „Jahr des Hundes“ aus mehreren Gründen, ein weniger erfreulicher davon passierte meinem Freund und Jagdlehrmeister Reinhold Galli im 37ten Behang und Verbandsrichter JGHV im Winter 2008. Ihm wurde auf einer Drückjagd ein Spitzendackel erschossen, Zuchthündin mit allen dazu erfordelichen Prüfungen die es gibt. Ein Riesenschaden, ideell, wie finanziell. Der Schütze wird übrigens immer noch eingeladen, weil er eben ein guter Schütze ist! Also Dackelwelpe und alles von vorne. Wir beschließen, das beim BJV Kreisgruppe A. zu machen, ich denk mir nichts böses dabei, die „Papiere“ bekomme ich ja noch. Da der Hund funktioniert wie ein Uhrwerk, was soll den groß passieren..

 

 

Papiere und Hundeführerkurs,

ein besonders nettes Kapitel darüber, wie man sich doch täuschen kann...

 

Bis der Mann mir die „Papiere“ oder was er dafür hält schickt, dauert auch es eine Weile, aber nach zwei bis dreimal bohren kommt dann ein großer weißer Umschlag per Post. Alles da, Arztrechnungen in erklecklicher Höhe, drei Impfpässe, ein Kaufvertrag für den Hund mit immerhin 800€, aber kein Abstammungsnachweis des Weimaranerclubs. Schei...na, ja..

Sabine macht mir Mut, das geht schon, da sprech ich mal mit.......und wie es eben so ist mit diesen Dingen, es zieht sich und zieht sich. Bis ich mich umsehe ist es Ende April, höchste Zeit den Kurs des BJV zu besuchen, oder es zu lassen. Nachdem ich nicht gerne etwas „lasse“ besuche ich den Kurs von Georg Z. und Ute E. und bin zunächst sehr positiv überrascht über die Atmosphäre die da herrscht. Nette Leute, normale Hunde, gute Tips, vor allem von Georg Z. selbst. Ich bekomme auch die Prüfungsordnung, ein handliches Büchlein vom BJV, in der unter anderem auch die Zulassungsbestimmungen stehen.

 

 

Ich zitiere nachfolgend den/die relevanten Paragraphen wörtlich und unterlege mit roter Farbe was in diesem Zusammenhang wichtig ist.

 

§ 1 Die Normen für die jagdliche Brauchbarkeit ergeben sich aus den Erfordernissen des praktischen Jagdbetriebes unter besonderer Berücksichtigung des Tierschutzes und der Notwendigkeit, Qualen von bei Verkehrsunfällen zu Schaden gekommenem Wild zu vermeiden oder zu verkürzen.

Entsprechend diesem Tierschutzgedanken erfordern Art. 29 Abs.1 und Art. 39 Abs. 1 des Bayerischen Jagdgesetzes (BayJG), daß auf krankes Wild zeitgerecht und fachgemäß nachgesucht wird und daß bei bestimmten Jagdarten brauchbare Jagdhunde in genügender Zahl verwendet werden. Im Einzelfall erfordert eine tierschutz- und weidgerechte Jagdausübung, daß der Jagdhund nicht nur brauchbar im Sinn dieser Brauchbarkeitsprüfungsordnung (BPO), sondern auch für den jeweiligen Einsatz geeignet ist. Das gilt insbesondere für zu erwartende schwierige Nach- und Verlorensuchen.

Die konstitutionelle und wesensmäßige Eignung (z. B. nicht vorhandene Wildscheue) muß die Zucht garantieren. Sie wird in der Brauchbarkeitsprüfung (BP) nicht geprüft, sondern vorausgesetzt.

§ 2 Die BPO ergeht gemäß Art. 39 Abs. 3 BayJG in Verbindung mit § 21 AVBayJG.

Die Bestimmungen dieser BPO sollen die einheitliche Durchführung der Brauchbarkeitsprüfungen im Bereich des Landesjagdverbandes Bayern sicherstellen. Sie dienen gleichzeitig der Unterrichtung aller an den Brauchbarkeitsprüfungen Beteiligten.

§ 3 a) Die Kreisgruppen/Jägervereinigungen des Landesjagdverbandes Bayern (LJV) prüfen nur Jagdhunde.Jagdhunde im Sinne dieser BPO sind: 1. Vorstehhunde,2. Schweißhunde,3. Stöberhunde, 4. Bracken,5. Bauhunde,6. Apportierhunde

b) Jagdhunde dürfen zur BP grundsätzlich nur zugelassen werden, wenn sie im Zuchtbuch eines dem Jagdgebrauchshundverband (JGHV) angeschlossenen Zuchtverbandes oder -vereins eingetragen sind.

c) Im Ausland gezüchtete Jagdhunde dürfen zur BP zugelassen werden, wenn ihre Ahnentafeln von einer der Federation Cynologique International (FC.I.) angehörigen Organisation ausgestellt sind, und diese Organisation nachweislich von einem dem JGHV angeschlossenen Zuchtverein anerkannt wird.

d) Abweichend von Buchstabe b können auch Jagdhunde zur BP zugelassen werden, die von zur Zeit des Deckaktes zuchttauglichen Elterntieren verschiedener Jagdhunderassen abstammen. Ihre Identität muß nachgewiesen sein. Als Nachweis kann die Vorlage der Original-Ahnentafeln der Elterntiere angesehen werden, wenn gleichzeitig eine schriftliche Erklärung der Besitzer der Elterntiere über die Abstammung des Jagdhundes und eine Erklärung der Zuchtverbände der Elterntiere über deren Zuchttauglichkeit vorliegen.

§ 4 Die BP erstreckt sich auf die Leistungen in den unter § 13 und § 14 aufgeführten Fächern.

Für Hunde, die auf die Brauchbarkeit nur zur Nachsuche auf Schalenwild geführt werden, beschränkt sich die Prüfung auf die in § 13 und § 14 Buchstaben a und b genannten Fächer, wobei § 11 Buchstabe b zu beachten ist; eine Ergänzung dieser Prüfung um die übrigen in § 14 aufgeführten Fächer ist zulässig.

Schluß daraus: Weimaraner = Vorstehhund, Weimaranerclub = ist dem JGHV angeschlossen, Hund in Deutschland gewölft,

also Phänotypgutachten und Zuchtbucheintrag beim Weimaranerclub = Zulassung. Logisch, oder?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Reise nach Weimar

 

Zuerstmal habe ich einige Zeit damit verbracht, mit den verschiedenen Herren des Weimaranerclubs über mein Anliegen zu sprechen. Das will heißen, daß sie sich auch nicht drum reißen, einen „schwarzgezüchteten“ Hund zu begutachten und dann ein Papier ausstellen. Dies ist auch absolut verständlich und nachvollziehbar. Trotzdem kam dann nach einem Tag telefonieren das OK mit dem Hund zur Zuchtschau in Weimar am 12.5.2010 zu erscheinen. Vorher ablöhnen 200€ für Phänotypisches Gutachten, Zuchtbucheintrag.ect.ect. Angefressen war ich da schon ein wenig, vor allem 200€ sind ja jetzt nicht gerade ein Taschengeld, da bekommst du schon fast eine gebrauchte Brünner ZH dafür, aber gut......die hab ich inzwischen auch.

 

Samstag 12.5.2010, Hund ins Auto, 240km nach Weimar gefahren, geflucht wie ein Kutscher über die Samstagströdler, bei der Ankunft aber dann sehr entschädigt, weil, so viele Weimaraner sieht man eben nicht oft auf einem Fleck. Wir waren beide sehr beeindruckt. Die Veranstaltung war sehr professionell aufgezogen, alles Jäger und noch 3 weitere Führer von ähnlichen „Problemfällen“. Am Nachmittag dann unser Auftritt, Chipauslesen, Zahnkontrolle, zwei Runden laufen, dann die Überreichung der Urkunde, die aussagt Hund ist dem Typ nach ein Weimaraner und im Anhang des Zuchtbuches eingetragen. Pfffff, endlich geschafft.......denke nie gedacht zu haben....!

 

die Urkunde

 

 

 

Wie bekomme ich in Bayern einen Jagdgebrauchshund? Erste Variante

 

Am Freitag zum Hundsdrazn (hochdeutsch Hundeärgern), die Urkunde vorher als Kopie Herrn Z. als Hundeobmann gezeigt. Ich denk mir noch, was schaut der so komisch, und sagt nichts dazu... Ab diesem Zeitpunkt war mein Hund  nicht mehr so beliebt und gelobt wie vorher. Zwei Wochen später wird mir dann von seiner Kollegin Frau E. eröffnet, mein Hund würde nicht zur Prüfung zugelassen. Auf meine verwunderte Frage, wieso?,  kommen  unerwartet fadenscheinige Argumente wie „falscher Stempel“, also VDH anstatt JGHV über dem Text,

„nicht nach FCI Richtlinien gezüchtet“, natürlich, sonst hätt ich ja den Zinober nicht machen brauchen. Zu guter Letzt „keine Ahnentafel“ als Krönung des Blödsinns. Hätte ich diese, wäre alles andere sowieso hinfällig. Ich sag zu der Frau, du mußt nur die Prüfungsordnung lesen, mehr nicht! Solchen Menschen kommst du aber nicht mit Argumenten bei, entweder sind sie vernagelt, oder gesteuert, welches von beiden, das wußte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht so genau.

Jetzt begann ich richtig angefressen zu sein.....

Montag drauf, beim Weimaranerclubvorstand Egon Gassmann angerufen, der sich sofort bereiterklärt hat mit der Frau zu sprechen, mir aber gleichzeitig den Tip gegeben hat, ihr ein Schreiben zukommen zu lassen, mit der Forderung auf schriftliche Begründung der Absage.

Ok, das mach ich, Egon Gassmann muß nicht wegen jedem Unsinn telefonieren, und verfasse das besprochene Schreiben mit folgendem Wortlaut:

 

 

Sonntag, 27. Juni 2010

 

Betreff: Zulassung der Weimaranerhündin Alia (Chip-Nr. 27609600114382) zur BP,

Registriernummer 5/10 im Weimaraner Register Zuchtbuchanhang

 

 

Sehr geehrte Frau E.,

 

ihren Äußerungen am Freitag den 25.6. habe ich entnommen, dass mein o.g. Hund von der BJV Kreisgruppe A. nicht zur Jagdgebrauchshundeprüfung zugelassen werden soll, obwohl ich die dazu erforderlichen Unterlagen nach §3 b) BPO vorgelegt habe.

 

Ich fordere sie hiermit auf, mir bis spätestens 2. Juli 2010 eine schriftliche, auf gültigem Recht basierende, nachvollziehbare und nachprüfbare Zu- oder Absage zustellen zu lassen.

 

Weitere Schritte behalte ich mir vor, oder habe sie in der Zwischenzeit schon unternommen.

 

 

Weidmannheil

 

 

Das Präsidium

Zur etwa gleichen Zeit habe ich dann im Präsidium BJV bei dem Oberhundeobmann Herrn U. angerufen und ihm den Fall geschildert. Es kamen ähnliche Argumente, auf die Prüfungsordnung angesprochen dann, immer unwirschere Antworten. Daraufhin habe ich geschaltet und nur noch gefragt, ob ich denn seine Nummer Herrn Gassman (Weimaranerclubchef) geben dürfte. Ich durfte, also tat ich. Tags darauf rufe ich Herrn Gassmann an, er berichtet mir kurz, daß er nicht so ganz zufrieden ist, aber immerhin....sie hätten sich ausgetauscht. Ich sollte nochmal den Oberhundeobmann im BJV Präsidium kontakten.

Aussage des Herrn, ich wäre jetzt etwas zwischen die Mühlen der Hundeverbände gekommen,

er bräuchte etwas Zeit, die 2011er?! Regelung des JGHV zu „zerlegen“, dann könnte ich die Prüfung machen und sollte aber den Mund halten. Zur Erinnerung, der bayrische Staat verlangt brauchbare Hunde auf der Jagd, den Auftrag dies zu prüfen haben bis jetzt die Ortsgruppen des BJV s.o.. Mund halten???

Daraufhin habe ich den Brief an Frau E. per Einschreiben/Rückschein abgeschickt.

 

Die Antwort darauf,

immerhin Fristgerecht: auf das Original draufgeschmiert, zurückgesandt, ohne Anrede ect.

 

 

 

 

absolut super Stil, prima prima. Vorher beim freitäglichen Hundsdratzn wurde der Brief dann den anderen Kursteilnehmern vorgelesen und als Unverschämtheit hingestellt. das war möglich, weil ich einen wirklich wichtigen anderen Termin hatte. Komisch, ich möchte nur genaue Information, das ist schon unverschämt. Na ja, verwöhnt war ich ja jetzt schon nicht mehr, also was solls. Kopie an Sabine, Egon Gassmann und Reinhold.

 

Schluß daraus: JGHV will nicht zulassen, Hundeobmänner des BJV sind zumeist Züchter, sitzen im JGHV und haben Weisung solange zu nerven bis der Interessent aufgibt, wenn er das nicht tut, Prüfung gnädigerweise gestatten, aber vorher schmoren lassen. Eine nette Konstruktion, das Ganze, nicht?

 

Freitag 9.7. Hundsdratzn.

bei meiner Ankunft fordere ich Frau E. auf, mir nach dem Kurs Rede und Antwort zu stehen für den Freitag zuvor. Sie antwortet mir nicht. Unser Kurs dauert ewas länger, Frau E. ist weg. Im Kurs bin ich nicht isoliert, ganz im Gegenteil, einige „alte“ sind sehr auf meiner Seite. Als der Sohn von Geork Z. kommt, seines Zeichens Anwalt und auch eine Zeitlang Vorsitzender BJV A. sprechen wir ihn auf die Sache an.  Hier füge ich ein Zitat von Reinhold ein

 hab mich gestern auch köstlich amüsiert wie die Winkeladvokaten sich drehen und wenden.

Erst belanglos und kumpelhaft anfangen um dann – in wahrscheinlich sogar für andere Juristen unverständliches-  Kauderwelsch zu verfallen, dazu noch der nahtlose Übergang in den alltäglichen und unverbindlichen Juristenjargon mit distanzierendem Gesieze.

Zu guter Letzt musste noch ein fingierter Wildunfall herhalten um den honorarlosen Anwaltseinsatz beenden zu können.

Der gute Ekkehard wusste m. E. sehr genau worum es ging. Durch seine, wenn auch kurze Rückblendsequenzen in seine Zeit als 1. Vorsitzender des BJV A. bei ähnlich gelagerten Fällen hat er sich unabsichtlich geoutet. Ja, ja die „BJV- JGHV- Züchtermafia“ versucht Ihre Interessen mit allen Mitteln zu wahren….  Zitatende,

dem ist nichts hinzuzufügen.

 

 

 

 

 

 

 

Freitag 16. 7. 2010 Vortag Gehorsamkeitsprüfung

 

Über das Wochenende haben wir geübt, weil der „Downbefehl“ noch nicht so ganz sitzt.

Wir wollen ja gut dastehen, wissen aber immer noch nicht, ob wir denn überhaupt geprüft werden.

Morgens mache ich mit Reinhold nochmal Generalprobe, vergesse meine Trillerpfeife und muß ohne auskommen. Siehe da, auch das gefürchtete „Down“ funktioniert.

Zuhause angekommen ist ein Anruf des Herrn U. gespeichert, ich sollte zurückrufen.

Also anrufen im Präsidium, die Nachricht des Herrn U. ist positiv, sowohl für mich, als auch eine Dame aus dem selben Kurs mit kleinem Münsterländer, die mir bis jetzt nicht gerade positiv aufgefallen war, hatte sie sich doch wichtig in die Gespräche wegen meiner Zulassung eingemischt, um herauszuheben sie hätte das Bemühen aufgegeben, Zitat „der U. macht das nicht, ich hab das ja so oft versucht, hach, der U.

 macht das keinesfalls, nein, neinnein“. Geht mir sowas auf die Nerven, jetzt müsste man auch noch einen Hund führen können...aha, dann also auch zugelassen. Warum den dies aufeinmal??

 

Samstag 17.7. 2010

In Hüttenhof angekommen, würdigt mich erstmal Frau E. keines Blickes, Else ist auch aus Glas.  Sonst alles normal, nacheinander trudeln alle ein. Meine „Münsterländerfreundin“ muß sich von mir die Bemerkung anhören, sie könnte ja wenigsten dankeschön sagen, wo ihr Hund jetzt doch auch zugelassen wäre.  Ihr Blick war bemerkenswert, die Antwort dazu auch, sie hätte da schon selbst dafür gesorgt. Ich habe mich sofort gefragt, kennt sie Egon Gassmann auch?

 

Prüfung

Es funktioniert eigentlich alles sehr gut, aber Else muß beim Apport über 50m (sonst Paradezisziplin) beim zurückbringen unbedingt einen Strauch anpissen, dann legt sie auch noch den Apportierbock ab. Ich setze sie neu an, dann gehts. Aufnehmen aus Sitz macht sie auch nicht, ich könnte ihr das Fell abziehen, na ja, ok. Beim Hindernis die übliche Stelle, wieder pissen, wenigstens bleibt der Bock im Fang und die Abgabe ist korrekt.

Man könnte auch eine weniger frequentierte Wiesenfläche zur Prüfung benutzen als die immer benutzte Übungswiese. 54 Punkte, 3ter Platz, na ja....später als ältester Hund gelobt von Georg Z. himself.

Urkundenübergabe dann im Wirtshaus, Frau E. würdigt mich keines Blickes, sind wir ja schon gewohnt. Der Kurs dauert ja noch bis September, eine Begründung der Ablehnung möchte ich ja auch noch von ihr......!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Urkunde mit fehlenden Zuchtbuchnummern

 

 

Die Reise nach Weimar, oder wie bekomme ich in Bayern einen Jagdgebrauchshund, zweite Variante.

 

Nach der Prüfung ist vor der Prüfung,  oder guter Wille wird nicht immer belohnt

 

Am Sonntag nach der Gehorsamkeit ist Jungjägersonntag bei Z.. Ich zeige guten Willen fahre hin und bringe Else mit, um einen Weimaraner zu zeigen, nichtahnend, daß Georg Z. mich an diesem Tag ganz schön ins Messer laufen lassen wird....wie gesagt, eine freiwillige Sache, hat mit der Prüfung und dem Hundekurs überhaupt nichts zu tun. Es fängt auch ganz harmlos mit der Vorstellung der verschiedenen Hunderassen an.

Ich halte wie Reinhold zuvor über Dackel auch ein Kurzreferat aus der Hüfte über die Weimaraner und ihre spezifischen Eigenschaften, das gut ankommt, vielleicht auch zu gut...Nachdem die Schau vorbei ist, wie ich meine, wird uns eröffnet, jetzt würden Schleppen gemacht, aha, das hatten wir ja noch nicht, interessant. Reinholds Ciska eröffnet den Reigen und macht ihre Arbeit absolut super, also diese Dackel sind schon eine Sondernummer. Bei der anschließenden Manöverdiskussion setzt sich Else in einen Ameisenhaufen und wird arg gebissen von den darin wohnenden Insekten.

Ich probier dann auch noch eine Schleppe, diese wird zur Schlappe, Else ist vor Juckreiz und Schmerzen völlig ausser Kontrolle.  Georg Z. merkt scheinbar garnichts, er fordert mich zu einer weiteren Schleppe auf, ich muß ihm mehrere Male klarmachen, daß der Hund sich vor lauter Ameisenbissen nicht mehr konzentrieren kann.

Wie gesagt, wir hatten bisher noch keine Schleppen gemacht, also ich keine Ahnung und der Hund auch nicht, dann noch diese Scheißameisen. Aber es sollte noch besser kommen.

Es wird uns eröffnet, wir machen noch etwas Wasserarbeit, ich denk mir, gut, da kann Else etwas schwimmen, für die Bisse der Ameisen, die sie auch am Kopf erwischt haben, ganz gut. Können tut sie es ja auch...

Auf dem Weg dorthin erkläre ich noch einem Jungjägeraspiranten, daß er nicht einfach in eine Schrotflinte einen Kugeleinstecklauf einbauen kann, wie er zuvor glaubte, weil der zu erwartende Gasdruck wesentlich größer ist, als beim Schrot. Ich hab ihm dann noch gezeigt, wo das auf dem Laufbündel stehen muß. Bei der Gelegenheit habe ich noch erklärt, warum Kaliber 12 nicht 12mm Durchmesser bedeutet, zwischendrin der Kommentar von Georg Z., ob ich denn einen Extrakurs hätte, dann war Else dran.

Die Aufgabe, Ente apportieren mit Schuß.  Georg Z. sagt kurz, du mußt über den Hund wegschießen, wirft die Ente ehe ich mir klar darüber bin, was er meint. Ich schick den Hund und schieß vor ihn hin, natürlich immer bedacht den Hund nicht zu treffen. Bekomme hinterher einen Riesenanschiß, weil ich zu weit nach vorne geschossen haben soll. Zuerst sind die Enten aufgeflogen, dann später soll der Schrot bis an den 300m entfernten Weg geflogen sein, na ja.

Da gibts zwei Möglichkeiten, denke ich mir, eine davon ist, ich hab tatsächlich vor lauter Angst um meine Else soweit nach vorne gehalten. Diesen Fehler kann man schon machen, aber nur, wenn man nicht genau erklärt bekommt, wie es denn dann gemacht werden soll. Diese Übung hatten wir ebenso wie die Schleppen bis dahin, nie gemacht. Etwas ungerecht behandelt fühle ich mich schon, ok, nichts passiert, Anschiß kassiert,  Hauptsache nichts passiert, auch dem Hund nicht.

Die andere Möglichkeit wäre, besser nicht dran denken, die Ente blöd schmeißen, den Mann verunsichern, vielleicht trift ja doch ein Randschrot, dann ist der Hund prima versaut. Prüfung vergessen, weil sicher nicht mehr Schußfest. Und man mußte selber garnichts dafür tun.......

Trotz allem Trubel, Else hat die Ente geholt, korrekt abgegeben, der Schuß hat sie keinen Pfifferling interessiert, immerhin.......! Übrigens war diese Aufgabenstellung VGP Prüfung, da hat er sicher was durcheinandergebracht, der gute Georg Z.!

 

 

 

 

 

 

Der Sperlingshund und die Zusammenhänge

 

Im Anschluß an diesen „wunderschön“ verlaufenden Sonntagvormittag, denke ich erstmals ernsthaft darüber nach, ob ich mir diesen Krampf denn weiterhin antun soll. Ich habe inzwischen schon viel für uns bewegt, dies hat aber auch ein hohes Maß an Zeit, Energie und Geld gekostet. Ein paar Tage zuvor  hat sich auch noch ein Borellientest bei mir als positiv herausgestellt.

Heißt im Klartext, 20 Tage Antibiotika mit allen Nebenwirkungen, also auch nicht in die Sonne, wegen Sonnenallergie und das mir, wo ich wenn möglich, immer im Freien bin. Anschließend muß die Krankheit nicht weg sein. Alles andere ist mir aber in diesem Moment lieber, als die aktuellen Borelliosensymthome.  Fühlt sich an wie sehr starker Muskelkater, Rheuma, Gicht, Seh- und Kreislaufstörungen, Kopfweh, alles auf einmal. Die dazugehörigen psychischen Symthome möchte ich hier lieber nicht erörtern .

Diesen Tag bezeichne ich als auch meinen persönlichen Tiefpunkt in dieser Geschichte. Das Wetter ist übrigens ab diesem Zeitpunkt absolut sonnensicher und bockheiß, wie bestellt, ich habe mich lange schon nicht mehr so beschissen gefühlt.

Als nächste Maßnahme nehme ich Kontakt zu einer anderen Ortsgruppe auf, in der Nähe von Altdorf gelegen. Der Kurs wäre Donnerstag, 19 Uhr, so weit wäre es auch nicht zu fahren.

Ich fahre hin. Was ich sehe, super Organisation, an jeder Schleppe oder Fährte stehen 2 Mann

als Aufsicht, also ca. 8 Leute im Einsatz. Die Hunde und Leute bunt gewürfelt, die Ausbilder

sehr engagiert. Aha, so gehts auch. Im Gespräch mit dem Kursleiter, der auch Else in Augenschein nimmt, kommt auch wieder dieser Sperlingshund vor, den alle auf den Papieren haben wollen. Auf dieses Tier werde ich jetzt mal etwas näher eingehen.

Zuerst einmal, aha JGHV schon wieder.....der Kreis schließt sich.

 

                     Der Sperlingshund so sieht er aus.....

 

 

 

 

Die Zuchtverbände der einzelnen Jagdhunderassen sind alle Mitglied im Deutschen Jagdgebrauchshundeverband. Und dort sind die Ziele der Zucht von Jagdhunden als Rahmen vorgegeben. Der „Sperlingshund“ wird so zum ersten Aushängeschild der organisierten Jagdhunde-Zucht. Seine Hauptaufgaben sind:

 

·          Festsetzung gemeinsamer Prüfungsordnungen

·          Erstellen von Richtlinien für das Heranbilden und Ernennen von Verbandsrichtern

·          Führung des Deutschen Gebrauchshund-Stammbuches ( DGStB) als Leistungsstammbuch und Dokumentation der Verbandsarbeit.

·          Erarbeitung neuer jagdkynologischer Erkenntnisse zum Nutzen der Jagdgebrauchshundarbeit.

·          Vergabe von Auszeichnungen und Ehrengaben an verdiente Vereine, Züchter, sowie Führer von Jagdgebrauchshunden.

·          Pflege kultureller Belange der Jagdkynologie

 

In den Zuchtverbänden der einzelnen Rassen werden dann die Zucht und die rassespezifischen Prüfungen der Hunde organisiert und durchgeführt. Das soll sicherstellen, dass die typischen Eigenschaften - in Form und Leistung - der Hunde erhalten oder verbessert werden. Damit lohnt es sich beim Welpenkauf auf einen eingetragenen Zwinger aus jagdlicher Leistungszucht zurückzugreifen, garantiert dies doch dass

 

·          die Elterntiere die vom Verband zur Zucht geforderten Prüfung mit Erfolg abgeschlossen haben

·          die Rassetypischen Formwerte erfüllt sind und

·          die Elterntiere bezüglich HD und Zähnen unbedenklich sind und

·          der Züchter die für die Zucht vorgeschriebenen Erfordernisse erfüllt.

 

Nach ihren Einsatzgebieten unterscheiden wir (kynologisch nicht ganz einwandfrei) aber gebräuchlich folgende Hunde:

 

·          Bracken

·          Schweißhunde

·          Erdhunde

·          Stöberhunde

·          Vorstehhunde (englische/deutsche/französische)

·          Apportierhunde

 

Nicht alle Rassen eigenen sich in gleichem Maße für alle Aufgaben bei der Jagd. Bei der Qual der Wahl sollten auf jeden Fall die Gegebenheiten im heimatlichen Jagdrevier (Größe, Wildarten, Jagdarten) berücksichtigt werden. Aber auch die Hunde haben unterschiedliche Anforderungen an den Jäger, auch das gilt es als verantwortungsbewusster Hundeführer zu berücksichtigen!

 

Beim FCI (Fédération Cynologique Internationale) sind die Rassestandards definiert und hinterlegt, der VDH (Verband für das deutsche Hundewesen) ist der Dachverband für alle deutsche Zuchtverbände und Vereine.

 

Also, ich habe doch den VDH Stempel, der sollte doch reichen, weil Dachverband für alle, s.o.

Wir wollen auch nur eine Gebrauchshundeprüfung machen, GP im BJV, nicht VGP im JGHV, immer dieselbe Leier. Ich soll mir doch den Sperlingshund auf mein Papier stempeln lassen, dann wäre alles kein Problem. Der böse Weimaranerklub hat den Stempel nicht gemacht, der ist schuld, ect. pp.  Ich habe eine korrekte Urkunde, und nicht ums verrecken werde ich mir diesen Stempel holen, denke ich mir,  jetzt gerade nicht! Diese Hundeobmänner und Frauen würden sich ja offensichtlich lieber die Augen ausstechen lassen, als die BJV (selbst gemachte) Prüfungsordnung zu lesen. Sie sind ja alle auch beim JGHV!! Der Name Sperling wird mir immer unangenehmer, nicht mal mehr einen Spatzen kann ich sehen, ohne finstere Gedanken zu bekommen.

 

 

 

Hier noch etwas über die Herkunft des ominösen Tieres:

Zitat JGHV Seite Geschichte

Der JGHV verleiht Auszeichnungen (Ehrengaben) an verdiente Vereine, Züchter und Führer. Auf den meisten der Ehrengaben ist der sog. "Sperlingshund" dargestellt.
Das Abbild des einen Fuchs apportierenden DK-Rüden ist wohl allen Jagdgebrauchshundleuten bekannt und eine Art Wahrzeichen für das Deutsche Jagdgebrauchshunde- wesen geworden. Entstanden ist der "Sperlingshund" nach einer Zeichnung des Hundemalers Professor Sperling. Nach ihr wurde im Jahre 1926 eine Bronzestatuette geschaffen. Das Abbild des Sperlingshundes ist beim deutschen Patentamt in München für den JGHV urheberrechtlich geschützt.

Zitatende

Urheberrechtlich geschützt ist es auch noch, das Mistvieh, geht mir das mittlerweile auf den Wecker, unbeschreiblich!

 

Freitag Hundsdrazn,

Schleppen bei unglaublichem Wetter, Else macht es wunderbar, hinterher klatschnass in der Zinkschen Scheune, Frau E. und meine Münsterländerfreundin ignorieren mich, ich sie auch.

 

 

 

Ich beschließe diese Woche auf ein Gespräch zu Georg Z. zu fahren. So ganz unangemeldet mal vorbeischaun und ihn aus der Reserve locken.

 

Das Gespräch folgenden Donnerstag früh.

Georg Z. ist sehr überrascht über meinen Besuch, ich falle auch gleich mit der Türe ins Haus und frage, wie es denn jetzt mit der Prüfungszulassung wäre.

Er antwortet mir überaschenderweise, daß der Sache aus verschiedenen Gründen nichts im Wege stehe, alledings hat er auch nichts schriftliches. Ich sage noch, da stehen wir ja beide ziemlich nackt da, er aber beruhigt mich mit der Bemerkung, dann  würden mehrere Leute wortbrüchig, das glaubt er nicht. Wir kommen dann auch auf den Schrotschuß zu sprechen, ich erkläre ihm bei der Gelegenheit nochmal, daß es kein böser Wille, sondern Unwissenheit war, ganz glauben kann er es scheinbar nicht. Weiterhin spreche ich noch über meine Münsterländerfreundin, die ja jetzt auch zugelassen wäre, sie könnte sich ja wenigstens bedanken, sieht er in dem Moment auch so....

Wir trennen uns, weil Georg Z. einen dringendenTermin hat, wie er mir versichert, ich denke, so angenehm war ihm der Besuch  nicht, wie der folgende Freitag zeigen wird.

 

 

tags drauf Freitag Hundsdrazn, die Wende

 

Georg Z. verliest eine Ansprache, die keiner außer mir kapiert, nach dem Motto.

Wir lassen keinen Keil zwischen uns treiben, meine Anweisungen sind strikt zu befolgen, wenn man kein Vertrauen hätte könnte man ja auch woanders den Kurs machen, ect. pp.

Meine Münsterländerfreundin applaudiert hinterher mit Händeklatschen und bravo! Es wundert mich bei ihr sowieso nichts mehr, die Alte scheint ja auch Egon Gassmann zu kennen. Ich denk mir, schön aufgeschrieben und abgelesen...leck mich doch am.....aber....

wir beginnen zu arbeiten, Schleppen aller Art, Georg Z. kümmert sich persönlich um uns beide,

es geht gut voran. Ich beginne von dem alten Fuchs, den er jetzt manchmal durchblitzen lässt, zu lernen, meine Else arbeitet brav. Tags drauf ist eine Schweißfährte auszuarbeiten, die lässt er mich alleine machen, Else ist zu schnell (wie immer), ganz zufrieden bin ich nicht, die Fährten sind auch etwas zu nah beieinander, zweimal muß ich den Hund wieder zur richtigen bringen, die Rehdecke findet

sich dann nach einem recht komischen Haken dann doch noch.  Wir haben die Fährte auch recht spät gearbeitet, weil wir anschließend weiterfahren zum

 

Treffen bei Bergmanns vom Weimaranerklub in Brieberg am 31.7.

nicht weit und ich bin neugierig auf die Bayrischen Weimaranerleute.  Gleich nach der Ankunft erstmal  Egon Gassmann eine besonders ausgesuchte Flasche Roten auf den Tisch gestellt, für den „Druck“, den er hätte nicht machen müssen. Etwas überrascht habe ich ihn schon damit.

Einen altgedienten Nachsuchenführer zu überraschen, das ist doch was, oder? Im Laufe des sehr angenehmen Nachmittags sehen wir beide jede Menge Artgenossen von uns, Vorführungen und Informationen en Masse. Essen, daß du es nicht schaffst, ich habs richtig genossen, einen Weimaraner zu haben. „Wir“ beschließen, da wollen wir auch dabei sein. Sonntag Beitrittsantrag ausgedruckt und Montag zu Post gegeben. Wer mich kennt, weiß, sowas mach ich normal in hundert Jahren nicht....

 

Freitag  Hundsdrazn

Wir legen uns gegenseitig Schleppen, Else hat eine neue Paradedisziplin gefunden.

Wasserarbeit genauso, der Hund entschädigt mich für den ganzen Ärger wenn ich ihn arbeiten sehe. Georg Z. kümmert sich nach wie vor persönlich um uns beide, ich bin immer noch etwas misstrauisch, wärs ein Wunder?

Aber,...es wird immer besser....

 

wieder Freitag Hundsdrazn,

wir müssen nicht hin,  am folgenden Samstag habe ich eine Schweißfährte wieder mit Georg Z. zu machen. Übernacht hat es ordentlich geregnet, Else kann es nicht, ist total unkonzentriert, läuft überall rum, nur nicht auf der Fährte, ich bin ratlos, Georg Z. nimmt das nicht so tragisch, es ist eben mal so und mal so, meint er. Da haben wir ja noch was zu tun! Anschließend sollen wir noch ans Wasser, ich denk mir noch, na ja, pfff, das wird was werden, aber........Else ist der einzige Hund der fehlerfrei arbeitet, nachdem ich dann noch von mir gebe, daß das Steineschmeißen nicht für richtig halte, um den Hund zu leiten, bricht das Eis etwas und Georg Z. lobt uns mit einem lauten „Respekt“. Auch Frau E. richtet das Wort wieder an mich „ geyzou bringamal dey Antn dou ibe“, auf Hochdeutsch „würdest du bitte die Ente nach da drüben bringen“. Ich drücke ihr Else in die Hand und bringe. Meine Münsterländerfreundin hat sich an diesem Tag nicht besonders mit Ruhm bekleckert, einmal Pilzesammeln von ihr auf der Fährte, (O-Ton Edi, völlig generft,  „dieser Hund braucht einen anderen Führer“) dann am Wasser, der totale Ungehorsam des Hundes. Den absoluten  Höhepunkt stellt dar, daß der Münsterländer dann von ihr mittels der Leine geschlagen wird, alle Achtung gnä Frau, immerhin....Georg Z. und Ute E. verdrehen beide nur die Augen.

Ich frage mich bei dieser Gelegenheit mal wieder, was will die Frau hier? Die Prüfung will sie nicht machen, der Hund ist schußscheu, ihr Chef ist er sowieso, obendrein hat sie nicht mal den für die Prüfung erforderlichen Jagdschein. Sie hält den ganzen Betrieb auf mit ihrem Unvermögen. An diesem Tag verschwindet sie auch ziemlich schnell, gottseidank.

 

 

 

 

 

 

 

 

Schleppen und immer wieder Schleppen

Am nächsten Freitag dann wieder Schleppen, eine mit Kaninchen im Wald, gelegt wieder von Georg Z.,

Else kommt so schnell mit dem Karnickel wieder, daß ich es kaum glauben kann, gibt absolut korrekt her und ich warte mit Fragezeichen über dem Kopf auf Georg Z.. Der kommt mit ein paar Steinpilzen in der Hand zurück und sagt, der Hund war bis zu 20m neben der Schleppe und furchtbar schnell.  Ich darauf, was mach ich dagegen? Er listig, er (der Weimaraner, immer männlich!) hats doch gefunden, und bei der Prüfung ists ja nicht soo wichtig. Schmunzeln erlaubt. Zwischendrin bin ich dann mal wieder Dackelsitter bei Ciska, haach kann die schmachten, so ein Vieh brauche ich auch noch, das hältst nicht aus!  Zwei Beißzangen im Bett, dann schlaf ich eben im Schuppen.         

Dann zu guter Letzt noch eine Entenschleppe auf der Wiese gelegt von Christian dem Drahthaarführer. Der Bericht von ihm: genau auf der Schleppe mit Haken, nur am Schluss 20m drüber, aber sofort zurück und das Tier perfekt gefunden.

Mein Eindruck war, der Hund läuft mit mittelhoher Nase viel zu schnell auf der Schleppe. Wie kann der so schnell Wind holen? Ich bin immer wieder platt, was der Hund für eine Nase hat.

Bringen und ausgeben der Ente absolut perfekt, wenns bei der Prüfung auch so geht, bin ich froh.

 

Weimaranerklub

Ab 20.9. 2010 sind Else und ich offizielle Mitglieder im Weimaranerklub. Wenn mir das einer vor einem Jahr erzählt hätte........leggmeamarschihäddsnedglaubd! Ich und Weimaranerklub pfffrrr!  Soll ich mir jetzt eine Krone wachsen lassen? Bei Else merke ich schon lange solche Buckel auf dem Kopf, ich weiß nicht, also...??!

 

Vorletztes Hundsdrazn Freitag  3.9. 2010 und Samstag 4.9. 2010

 

Wir haben zwei Wochen nichts gemacht, wirklich nichts.

Freitag, wir sind pünktlich da, aber kein Georg Z.. Der ist Saujagen.....ok! Ist ja viel wichtiger als Hundekurs, sehe ich voll ein. Nachdem ich bei Frau E. wieder in Gnade „gefallen“ bin,

kann es ja nicht so schlimm werden. Erst „dupfen“ wir die Schweißfährten für Samstag, dann arbeiten wir Schleppen. Auf der Karnickelschleppe ist  Else ist viel zu schnell, am Anfang völlig von der Rolle, muß umkehren um die Schleppe dann zu orten, bringt aber das Karnickel ohne Tadel. Bei der Ente geradezu dasselbe Spiel, viel zu schnell, aber das Tier wird korrekt gebracht.

Meiner Münsterländerfreundin mache ich auf Geheiß von Ute E. eine nur 150m lange Schleppe mit Karnickel, der Hund kommt, läuft über das Karnickel weg und kommt nicht mehr wieder. Vergebliche Liebesmüh, schade um den Hund.

Samstag, der Beginn mit einer Schweißfährte mit Edi Hierl, der Führer von Fredi dem Dackelrüden. Edi, ein altverdienter Weidmann, hat sich alle Mühe gegeben, Georg Z. stößt auch noch dazu um zu assistieren. Else ist komplett unkonzentriert, sucht Mäuse, anstatt die Fährte.

Erst nach Neuansatz und fast 100m mit ständiger Korrektur hats dann gefunkt, sie bleibt drauf und findet auch die Rehdecke noch vor mir. Pffffff!

Dann noch Wasser mit Variationen. Georg Z. schießt ein Blesshuhn, Rocco ist der erste Hund der es holen darf, Else ist angefressen, weil sie nicht...

Der Zweite ist dann der Münsterländer Adi, dieser schwimmt raus, packt das Huhn, dieses zuckt scheinbar nochmal, er lässt wieder aus und kommt wieder. Es beginnt ein unerfreuliches Besitzer – Hund Spiel, das mit Schlägen endet. Meine Münsterländerfreundin gibt selbstverständlich auch ihren Senf dazu, man muß Geduld haben... er raucht ja auch in einem fort...Ich hab mir nur gedacht, vor zwei Wochen am Wasser, sie hat eben ihre eigene Wahrnehmung, die Guteste, siehe oben....

Else bekommt die Ente unter erschwerten Bedingungen, sie möchte gern in Richtung des Blesshuhnabschusses, wo auch noch dummerweise der Wind herkommt, aber die Ente liegt leider entgegengesetzt. Sie bringt das Tier nach mehreren Anläufen, auch bei einer Wiederholung. Ich denke, bei der Prüfung wirds nicht so schwierig, das schaffen wir schon. Ein Freitag noch, gottseidank!

Zu guter Letzt noch ein Treiben simuliert, alles ok, nur der Münsterländer meiner Spezialfreundin ist halt ein wenig schußscheu....na ja, man muß eben Geduld haben. Besonders bei Anlage und Erziehungsfehlern!

 

Der letzte Freitag vorm Schohdaun,

Schleppenziehen und arbeiten......wir bekommen (natürlich) eine Karnickelschleppe von Georg Z.

persönlich. Else arbeitet schnell aber auch sehr sicher und bringt das Beutetier mit absolut korrekter Ausgabe zurück.  Anschließend ziehe ich eine Schleppe für den Dackel Fredi von Edi Hirl. Es ist ein Vergnügen für mich, den Hund an der langen Leine arbeiten zu sehen. Ganz einfach habe ich es den beiden nicht gemacht, aber Fredi machst du nichts vor und Edi ist nicht seit gestern Jäger und Hundemann.

Mittendrin dann die Meldung „ Sauen im Mais fest“ in Högling.  Georg Z. fragt sofort herum, wer ein Gewehr dabei hat. Nach einigem hin und her werden Edi und der Münsterländermann Ignatz rekrutiert auf Maisdrückjagd und wurden inclusiv Georg Z. an diesem Tag nicht mehr gesehen. Es bleiben nur noch eine (zu Recht) leicht angefressene Ute E.,  Hans Saller mit Rocco, meine „Freundin“ mit Münsterländer und wir übrig. Wir machen noch eine gute Entenschleppe, dann fahren wir noch ans Wasser, immer vom unnötigen Geschwätze meiner Münsterländerfreundin begleitet. Am Wasser ist Else dann etwas fahrig, und schmeißt mir dann auch noch die nasse Ente vor die Füsse, na ja...Ute E. bedankt sich bei uns, daß wir solang ausgehalten haben im Kurs, das tut mir richtig gut, ich hätte mich umgekehrt ja auch bedanken können, sie hats ja mit mir auch nicht immer leicht gehabt.....

 

Wir verabreden uns für Freitag den 17.9. 2010 um 1645 zur Abschlussprüfung in Hüttenhof

Drei Mann sind an diesem Tag dran: Meier mit Drahthaar, Saller mit Böhmisch Rauhbart und Baldes mit Weimaraner Kurzhaar, schau mer mal, was wird.

 

Der Zufall will es, daß mir noch ein Liter Rinderblut in die Hände fällt. Die Gelegenheit beim Schopfe packend lege ich noch eine Schweißfährte als Übernachtfährte an. Am  drauffolgenden Morgen arbeiten wir sie fast fehlerfrei, also gut, Feierabend mit Schweiß!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Prüfungstag der Erste

Freitag 17.9.2010

mit der Schweißfährte beginnt es. Else fängt gut an, beginnt aber nach ca. 100m zu faseln,

dieser Zustand ändert sich auch nicht mehr bis zum Beutestück. Ich hätte sie mal wieder häuten können, (Mäusesuchen war scheinbar in ihrem früheren Leben eine hochgelobte Tätigkeit) aber Herr G. als Richter und Georg Z. als Begleiter (mit dem Gehstock auf Schweiß weisend für mich Blindling) haben uns durch diese Sektion regelrecht durchgebetet. Ich an ihrer Stelle hätte mich und Else knallhart durchgeschmissen. Zu unserer Verteidigung kann ich nur anmerken, es ist bis dahin nur Rinderblut als Schweiß verwendet worden, bei der Prüfung war es dann Schweiß vom Rotwild. Wir bekommen den Bruch ausgehändigt, verdient, oder nicht, ich weiß nun, den Rest, den können wir.

 

 

die „Werkzeuge“ selbstgemachte Umhängeleine aus Lederschnur 8mm, Schleppenleine aus Bergsteigerschnur 6mm und aufgedockter Schweißriemen (Bergsteigerschnur 8mm) mit Halsung.

Natürlich Hut mit Federn vom Bussard, je nach Jahreszeit und der Fährtenbruch. Schrotpatronen zur Abgabe des „nötigen“ für die Feststellung der Jagdlichen Brauchbarkeit geeigneten Schrotschusses, der Sperlingshund........

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Schleppen:

Die Karnickelschleppe geht wie von selber, mit korrekter Folge der Spur und absolut korrekter Abgabe des Apportels.

Die Entenschleppe sorgt für etwas Aufsehen, weil Else auch die Benachbarte arbeitet, die etwas nahe dran gelegt wurde. Georg Z. will schon eine Ersatzschleppe beantragen, keiner glaubt  mehr dran, ausser Reinhold Galli  und ich selbst natürlich. Aber Else bringt die Ente absolut korrekt nach der Ehrenrunde zu mir.

 

 

Wasserarbeit

Hans Saller mit Rocco als erste Prüflinge am Wasser. Die Ente wird geworfen, die Anweisung lautet während der Hund auf die Ente zuschwimmt, Schuß aufs Wasser in Richtung Ente.

Hans Saller, nebenbei, dieser Mann ist mehr als 50 (vor fünfzig jahren, da war ich 8!) Jahre Jäger, richtet sich genau nach den Anweisungen. der Schuß fällt, als der Hund schon fast bei der Ente ist, Rocco zuckt kurz und dreht wieder um. Meiner Sicht nach ist er von einem Randschrot getroffen worden.  Hans Z., der die Anweisung gegeben hat, kommt zu uns und sagt, der Hund ist jetzt normalerweise durchgefallen. Ich denke mir so eine Scheiße, wo schieße ich nur hin? Der Versuch den Schuß an Georg Z. zu „delegieren“ schlägt fehl, er hat wohl auch etwas kalte Füße... Zur Erinnerung, Else und ich hatten dieses „Vergnügen“ ja schonmal bei dieser Jungjägerveranstaltung. Niemals aber ist dieser Prüfungsteil im Unterricht geübt worden. Vielen Dank hiermit an Herrn Z.!

In diesem Fall ist der gute Hans fürs Erste voll ins Messer gelaufen (worden). Weitere Diskusionen höre ich nicht mit, wir sind dran.

Die Ente wird geworfen, ich schieße 30° rechts von Else, nachdem ich das mit dem Richter abgesprochen habe. Kein Problem alles läuft glatt. Sowas kann man doch im Kurs auch mal ohne Hund üben, oder? Wie soll man sowas zuhause machen? Ohne Jagd mit Wasserfläche?

 

Ein Knackpunkt an der Übung ist natürlich der Wurf. Wer will jetzt von einem 78 jährigem Mann verlangen, daß er die Ente 40m wirft?  Gemeinhin liegt die Ente ca. 12m im Wasser. So nun Hund ins Wasser lassen, Flinte laden, auf Anweisung warten, da ist der Hund mit der Ente schon fast wieder zurückgeschwommen, oder? Unten die verschiedenen  Richtlinien. Es wurde keine VGP geprüft!

 

Notabene, in der Jägerprüfung wird gelehrt, Schüsse auf das Wasser sind zu unterlassen!!!!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 Die Richtlinien:

 

GP Prüfung

2. Zur Prüfung der Schußfestigkeit bei der Wasserarbeit wird, für den Hund sichtig, eine tote Ente möglichst weit in das offene Wasser geworfen und der Hund zum Bringen aufgefordert. Der Hund muß innerhalb von zwei Minuten nach dem ersten Ansetzen das Wasser annehmen. Während dann der Hund auf die Ente zuschwimmt, gibt der Hundeführer oder ein Dritter auf Anweisung. des Richterobmannes einen zur Feststellung der jagdlichen Brauchbarkeit geeigneten Schrotschuß ab. Der Hund muß nun die Ente bringen.

Das kann somit  auch ein Schuß in die Luft sein!

 

VGP Prüfung

 

Schussfestigkeit: Eine erlegte Ente wird, für den Hund sichtig, möglichst weit ins offene Wasser geworfen und der Hund zum Bringen aufgefordert. Während der Hund auf die Ente zuschwimmt, wird ein Schrotschuss auf das Wasser in Richtung der Ente abgegeben. Der Hund muss die Ente selbstständig bringen. Ein Hund, der hierbei versagt darf nicht weiter geprüft werden.

 

Hier ist der Schuß eindeutig definiert, so ist es auch in Hessen, Schleswig Holstein und anderen Bundesländern für die BP gefordert.

 

 

Normalerweise wäre jetzt noch das Standtreiben und der Appell zu prüfen gewesen, dies wird auf den folgenden Tag verschoben, warum auch immer. Reinhold, Georg Z. und ich sprechen noch über die Schußfestigkeit am Wasser, ich lese bei der Gelegenheit den Passus der BP vor,

mir wird aber versichert, es müßte aufs Wasser geschossen werden, Punkt.

 

Samstag 18.9. Prüfung die Zweite:

 

In Hüttenhof angekommen, sind schon alle da. Hans Saller hat Tränen in den Augen und möchte am liebsten alles hinwerfen,  ich kanns ihm nachfühlen, nachdem ich ja auch schon diese Art Vergnügen hatte, und ich versuche ihn etwas aufzumuntern.

Es gelingt mir nicht recht, wir sind dann auch gleich dran mit Appell (Schrotschuß), den Else ohne Fehler absolviert.

Das Standtreiben (wieder mit Schrotschuß) ist anschließend keine große Sache mehr, nachdem Else ja die ganze Schießerei sowieso nie interessiert hat.

 

Wieder mal, der Sperlingshund:

 

Zur Siegerehrung kommt auch meine Münsterländerfreundin, die diese Prüfung natürlich nicht mitgemacht hat und die nächste auch nicht mitmachen wird, aber mit aufs Foto „muss“. Gottseidank setzt sie sich an den anderen Tisch.

Bestanden haben alle, auch Rocco, der fast diesem Blödsinn zum Opfer gefallen wäre. Wir auch, aber wie gesagt trotzdem, weil Schweißarbeit....naja. Die Urkunden (ohne Sperlingshund) werden verteilt, wir haben ja die „uneingeschränkte“ Prüfung, nur Rocco hat diese auch.

 

 

 

 

 

 

 

Dann von Frau E. überreicht, ein Glas zur Erinnerung mit Gravur BP 2010 und

meinem Lieblingstier, dem Sperlingshund! Der Kreis ist geschlossen, es gibt kein entrinnen!

Zur Erinnerung, wir haben nur Brauchbarkeitsprüfung gemacht, das ist eine reine BJV Sache. Der Sperlingshund ist......... siehe oben bei JGHV, ein Schelm, der Böses dabei denkt....

 

 

 

 

 

 

 

Wir trennen uns  nach etwa einer Stunde, meine „Freundin“ hat sich mit drei Flaschen Wein als Geschenk für Georg Z. und einer ähnlichen Gabe bei Ute E. schonmal einen Platz für den nächsten Kurs gesichert.

 

Herzliches Beileid hiermit von mir für die zukünftigen Teilnehmer!

 

Wertfreie Betrachtung, wenn sowas überhaupt möglich ist, hinterher:

 

Zum Tier:

Wenn man keine Hundeerfahrung hat, ist weder die Rasse, noch eine Beschaffung eines Jagdhundes in diesem Alter ratsam. Welpenausbildung ist jetzt auch nicht gerade ein leichtes Spiel, aber später wird man eben „nur“ mit seinen eigenen Fehlern konfrontiert. Bei Hunden dieses Alters spielt die Vergangenheit immer rein, siehe Mäusesuchen, statt Schweißfährte arbeiten.

 

Zum Vorbereitungskurs:

Man sollte sich den Veranstalter vorher anschauen, dann hat man schon mal weniger Ärger auf dieser Ebene. Lieber einen weiteren Weg in Kauf nehmen und vor allem vorher den Papierkram klären. Daß man so ein Zusammenkommen negativer Dinge und Vorfälle nicht ahnen kann ist klar,  aber wenn man vorher etwas wachsamer ist, passiert einfach weniger Unvorhergesehenes.

 

 

 

 

Zum Geldwerten:

 

Ein Hund mit Ahnentafel und Sperlingshund (immerhin zwei Hunde fürs Geld) kostet ca. 450€, von mir aus auch 550€ als Welpe. Dann ist alles gesprochen, das Tier ist geimpft mit allem pipapo.

 

Else hat mir erstmal nichts gekostet, ausser Sprit und der Zeit sie zu holen. Ich habe es auch in einem Aufwasch mit einer Reparatur meines Autos gemacht.  Anschließend aber, die Zeit um erstmal die Information zu bekommen, in den Besitz prüfungskonformer Papiere zu erlangen......

behaupte ich mal, das hat die Arbeitszeit zweier Auspuffeinzelanfertigungen verschlungen.

In Geld also ca. 2500€ ohne Frust und Telefongebühr. Jetzt noch die Reise nach Weimar, mit den damit verbundenen Kosten für 500km Fahrt und 200€ Gebühr für das Begutachten, obs denn ein Weimaraner wäre. Dann sind wir so etwa bei 2800€ für einen 5 Jahre alten Hund ohne Ausbildung. Prima!

 

Nicht um das Zehnfache würde ich meine Else wieder hergeben, aber fragen wir mal objektiv, wieviele Vorstehhunde braucht die Deutsche Jagd denn wirklich noch?  Ausser vielleicht noch als Kanonenfutter bei diversen Drückjagden? Wo Weimaraner nicht nur einmal als Rehe angesprochen und abgeknallt wurden. Dafür eine Prüfung zu machen erscheint mir absolut unsinnig! Was Versicherungen in solchen Fällen zu zahlen bereit sind, wissen wir ja........

 

Die Zeit wirds richten,  mein nächster Hund wird warscheinlich ein Dackel wenn Ciska mal mit Monsieur Hugo.......

 

 

Klein, pflegeleicht, schlau und very charming!

 

oder doch wieder einen Weimaraner?

 

 

 

Nachsatz

 

In diesem Bericht sind nur die Namen der Leute abgekürzt, die darin nicht so gut „wegkommen“.

Dies stellt auch keinen Rachefeldzug dar, nur die Beschreibung, wie solche Begebenheiten nicht unbedingt ablaufen sollten.

Ich habe mich um größte Objektivität und wahrheitsgetreue Wiedergabe bemüht.